Um nicht selbst in diverse Fallen von Wiederholungen zu tappen, werde ich für den 2. KiLL50 keinen Bericht schreiben, da verweise ich auf meinen Bericht zur Premiere des KiLL50 in 2008.
Zudem gibt es einen interessanten aktuellen Bericht von wowbagger.
Der KiLL50 stand in diesem Jahr für mich unter einem anderen Gesichtspunkt als in 2008.
Meine Probleme aus dem Doppelstart in Köln waren analysiert und mit fachkundiger Hilfe wurde ein Plan erstellt, damit so etwas künftig nicht mehr passiert.
Mein erster Testlauf war mit dem Ultra-Röntgenlauf in Remscheid genau der richtige Test, zumal ich als Begleiter auch ein wenig abgelenkt war und nicht ständig in mich hineinhorchte.
Der Lauf verlief gut und es gab keinerlei Probleme. 1. Test bestanden.
Nun sollte der KiLL50 folgen, etwas länger, etwas anspruchsvoller, ......
2 Wochen nach Remscheid genau richtig, um dem 2. Test mehr Gewichtung geben zu können.
Kurz und knapp, es hat funktioniert!!
Mein Ernährungsverhalten wurde zwar nicht auf den Kopf gestellt, aber Anpassungen waren nötig, speziell die Zunahme von Eiweiß!!!
Der KiLL50 war auch beim 2. Mal ein Erlebnis, auch wenn die Strecke zu Beginn + Ende modifiziert werden musste, da Start/Ziel verlegt werden mussten.
Trotz des kleinen Starterfeld von nur 30 Läufern, waren auch dieses Mal bekannte Gesichter dabei und es hat mich gefreut, Tessa und Jan nach so langer Zeit wiederzutreffen.
Mit Christoph bin ich ja schon unbewusst zusammengelaufen, aber gesehen hatten wir uns bis dato noch nicht und hinter Heiko kann ich mir jetzt künftig auch ein Gesicht vorstellen, schön Euch hier getroffen zu haben!!! Thomas + TOM, die UTMB-Finisher haben mich noch einmal an mein Vorhaben in 2010 erinnert!!
Fehlt nur noch unser BugsBunny, der Schweizer Hase, namens Bruno. Beim TU in Thüringen schon kurz unterhalten, hatten wir uns hier im Forum darüber unterhalten, den KiLL50 doch gemeinsam in einer Zeit von ca. 12 Stunden zu erlaufen.
Nach den eindringlichen Warnungen von diversen herumstreunenden Vierbeinern und den durchaus vorhandenen Gefahren von Trailläufen bei Dunkelheit, machten wir uns bei hereinbrechender Dämmerung auf den Weg.
Bruno hielt seine Karte permanent in der Hand, als wollte er jede Kurve und Gabelung nachhalten. Das lernt man wohl bei Orientierungsläufen.
Es gestaltete sich eine 4er-Gruppe und wir liefen unterhaltend zusammen, immer wieder in höchster Konzentration, denn Bruno´s Schweizer Dialekt erforderte höchste Aufmerksamkeit. Leider war das wohl nicht sein Tag, denn wir wurden langsamer und die beiden anderen Läufer hatten sich bereits verabschiedet. Das anvisierte Ziel von 12 Stunden schwand zusehends. Zwischen KM 10 - 15 wurden kleinere Wellen gegangen, ich war in einer Zwickmühle. Einerseits stand ich bei Bruno im Wort, andererseits würden wir wohl bei diesem Schnitt nicht in 14 Stunden ankommen!!!
Kurz vor KM 20 bemerkte ich dann, das da heute nichts mehr gehen würde, als ich ihn gerade ansprechen wollte, bemerkte er, das ich ruhig alleine weiterlaufen könnte. Ich wollte allerdings noch von ihm wissen, ober er den KiLL50 bis zum Ende durchziehen und weiter wandern würde. Nachdem er dies bestätigte, war ich etwas beruhigt, denn ein schlechtes Gewissen hatte ich dennoch. Bei der Siegerehrung stieg dieses Gefühl noch einmal stärker hoch, denn Bruno war nicht mehr da, auch nicht als gewerteter 50km-Finisher!!! Die Probleme waren wohl doch größer!! Hätte ich ihn doch wenigstens bis zum 1. Verpflegungspunkt bei KM25 begleitet, wo er dann mit Sicherheit ausgestiegen ist.
Kaum das ich Bruno alleingelassen hatte, verlief ich mich kurz darauf zum ersten und einzigen Mal!!! Nur durch das Pfeifen und Rufen einer 3er Gruppe ca. 100m hinter mir, wurde ich darauf aufmerksam. Das habe ich meinem Rücklicht am Rucksack zu verdanken, denn sonst hätten sie mich bestimmt nicht in der Dunkelheit gesehen!!!
Übrigens war die Verpflegung wieder klasse, neben der Brühe gab es auch eine heisse und sättigende Suppe, Kuchen, Riegel, salziges, süßes und natürlich Getränke. Das einzige, was ich hier vermisst habe, war ein regionales Bier. *lach* Ich habe mich dann mit einem alkoholfreien Erdingen breitschlagen lassen.
Leider war in diesem Jahr das Wetter nicht ganz so gut. Die Nacht blieb zwar trocken, aber die Bewölkung ließ leider wenig von der Atmosphäre einer (Fast-)Vollmondnacht zu. Man läuft schon mit einem etwas anderen Gefühl, wenn man alleine unterwegs ist, keine Geräusche hört und der Mond am Himmel strahlt.
So kam es dann auch, das ich den MP3-Player nicht aus dem Rucksack geholt habe und mich ganz der Natur und ihrer Umgebung hingegeben habe. Wenn es nur nicht so laut wäre, wenn man durch das meterhohe Lauf läuft und zuweilen ein etwas unbehagliches Gefühl durchströmt.
Nach der 2. Schleife kam richtig Freude auf, den einzigen Verpflegungsposten das 2. und letzte Mal anlaufen zu dürfen. Hatte ich das schon mit dem Bier erwähnt?!? Zu meiner Überraschung gab es auch Erdinger mit Umdrehungen, sodass ich mir 2 kleine Becher neben der heissen Suppe gönnte. Nach einem kurzen Plausch und dem Wechseln der Batterien meiner Stirnlampe ging es auf zur letzten Schleife und dem schwierigsten Stück. Auf der 2. Runde ist zwar die nicht enden wollende Rampe und der Großteil der Steigungen, aber blassen Erinnerungen aus dem Vorjahr waren noch vorhanden. Oder vermischte ich das inzwischen mit einer Vielzahl von anderen Hügeln der anderen Läufe?!?
Mittlerweile hatte ich wieder etwas Zeit gut gemacht und einige Passagen kamen mir dann doch bekannt vor, besonders der längere abschüssige, trailartige Weg im Kiefernwald. Einer der schönsten Laufwege, die ich kenne!!!! Es ist dunkel, Kiefern soweit man blicken kann, der Weg ist abschüssig, der Boden weich und voller Nadeln, absolute Ruhe, der Weg ist schmal und geht rechts abschüssig hinunter, Wurzeln machen sich auf dem Pfad breit, Rinnen von Wasserläufen müssen überquert werden, mal rechts, mal links, ab durch die Mitte, ein ständiges wechseln des Laufrhythmus ist nötig, um unbeschadet dieses Teilstück zu überstehen. Ich kann mir nicht vorstellen, das das bei Tageslicht genauso klasse ist, denn dann wäre die Konzentrationsphase nicht so hoch.
Nach diesem Adrenalinkick waren die letzten Kilometer richtig gut, noch einmal richtig anstrengend, da das Ziel noch einmal über einige Trailstrecken zu erlaufen war.
Dort angekommen, war ich dann doch etwas von Michael Neumann (Veranstalter) enttäuscht, hatte er sich doch etwas zum Schlafen hingelegt und somit auch den Finishern vor mir, ihre verdiente Ruhe gegönnt. Im letzten Jahr hatte er noch einen Heidenspaß, die Zielzeiten der Finisher auf ihren Medaillen (Hundemarken!!) einzuhämmern, egal wie erschöpft die Läufer waren und ob sie eventuell schlafen würden. *gg*
Grüße
Michael
P.S. Wer im nächsten Jahr dabei sein möchte, sollte sich diesen Lauf frühzeitig im Kalender notieren, sich bewerben, einladen lassen, oder jemanden kennen, der für sie/ihn sprechen kann. Es ist und bleibt ein Einladungslauf mit einer geringen Zahl (ca. 30) an Startplätzen. Mit der Warteliste hätte man einen weiteren Lauf organisieren können. Ich bin im nächsten Jahr wahrscheinlich nicht dabei, da der 100er in Remscheid Vorrang hat!!
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