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Freitag, 21. August 2009

noch 7 Tage -> steigender Puls ohne Laufen ;-)

Ich habe ja nun schon ein paar Läufe hinter mir, aber was gerade passiert,
das habe ich bei mir noch nicht erlebt. Aufregung, Nervosität, innere Unruhe oder wie auch immer man einen Zustand beschreiben kann/soll, der jenseits der normalen Tage ist, kenne ich.

Abhängig von Distanz oder Streckenbeschaffenheit ist dies mal mehr und mal weniger. Hauptsache eine gewisse Lockerheit bleibt, bei aller Anspannung.

Was aber gerade abgeht, ist mir völlig neu, einmal was den frühen Zeitpunkt der steigenden Nervosität betrifft und einmal die Intensität, die eigentlich sonst so heftig am Tag davor ist.

Respekt hatte ich immer,
Ungewissheit, ein wenig,
Angst oder die Hose voll, leider mittlerweile auch,

aber wie schrieb Eric heute in einem anderen Pfaden:

Linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, ......

Ich hoffe, das ich am Start zumindest den 3. Punkt abstreifen kann.

Grüße
Michael

Montag, 17. August 2009

Vor 2 Tagen - Kölnpfad -> Ausstieg bei KM 100/Vernunft statt Ehrgeiz!!

Es war klasse, richtig heiss und bis zu meinem (vernünftigen) Ausstieg richtig gut, unterhaltend und auch lustig. Eben interessant und vielseitig. ;-)
Viele kleine emotionale Momente und Kleinigkeiten, auf die man bei einem längeren Lauf viel mehr achtet.
Aber hier läuft man auch anders, zumindest ich im hinteren Feld, aber das war ja von vornherein geplant!!!!
Die ersten Stunden waren richtig klasse, es bildeten sich immer wieder kleine Grüppchen von 2 - 5 Läufern, was bei einer gemeldeten Zahl von 20 Läufern/innen schon enorm ist.
Wir unterhielten uns und waren froh, das von den angekündigten 4 VP´s noch mind. 1 dazukommen sollte. Zudem traf ich endlich einen Lauffreund zum ersten Mal, mit dem ich in 2 Wochen gemeinsam den UTMB in Angriff nehmen möchte. (Er hat den Kölnpfad gefinished!!!!)
Seine Frau war als zusätzliche "Verpflegungsstation" für ihn mit dem Auto unterwegs und ich habe auch von ihr profitiert. War klasse, was sie alles in ihrem Kofferraum für Leckereien hatte. Ich wollte gar nicht mehr weg!!!!
Auch wenn mein Fahrradbegleiter (vielen Dank noch einmal Thomas!!!!!!!!) auf den geplanten ersten 12 Stunden genug für uns beide dabei hatte. Er blieb dann doch bis KM100, als ich dann ausgestiegen bin und wir sind gemeinsam nach Hause gefahren. War gar nicht so einfach, mitten in der Nacht!!
Leider hatten wir auch 2 Missgeschicke mit dem Fahrrad, einmal ist er gestürzt und hat sich am Bein und Handgelenk verletzt, weil der Korb sich gelöst hatte, er in den Graben dadurch im Königsforst gefahren ist. Zudem Zeitpunkt fuhr er ca. 500 Meter vor mir. Danach löste sich die linke Pedale und ein rundes Treten war nicht mehr möglich, Werkzeug hatten wir zwar dabei, aber richtig montieren ließ es sich trotzdem nicht. Später kamen wir dann in Wahn an seiner Wohnung vorbei, sodass er letztendlich das Fahrrad ausgetauscht und das seiner Frau genommen hat. Der größte Vorteil war nun, das er einen weichen Damensattel, statt eines harten Rennsattels hatte.
Die Schürfwunden sahen heftig aus, aber er meinte, er könnte weiterfahren und die Schmerzen seien nicht besonders heftig.

Die Strecke tagsüber war anstrengend bei der Hitze, auch wenn es durch den Königsforst ging und es hier nicht ganz so warm war. ;-)
Aber ab Wahn ging es hinaus auf´s freie Feld und da war es vorbei mit Schatten. Die Strecke führte dann über Niederkassel zum Rhein.
Hier traf ich Gabriele wieder, die ich letztmalig bei Berg. Etappenlauf "laufend" gesehen hatte. Ein schönes Wiedersehen und ein herzlicher Empfang!! Hier war der offizielle 2 VP bei KM65, reichlich Auswahl, von den Wassermelonen, über Tomaten, Gurken, salzigem Gebäck, Süßigkeiten und SUPPE. Was hatte ich auf den nächsten Kilometern Schwierigkeiten, das Blubbern im Bauch loszuwerden. ;-) Aber schon vor Niederkassel ließ ich es sehr viel ruhiger angehen.
Von hier aus ging es zum Rhein und dann nach Zündorf auf die Groov, hier haben wir eine Kölsch-Pause gemacht, was war das LECKER!!!!!! Auf der Insel war richtig was los bei dem Wetter, auch am Rhein, Menschen über Menschen!!!
Weiter nach Rodenkirchen, über die Brücke, um dann auf der anderen Seite wieder am Rhein entlang zu laufen.
Langsam wurde es wieder dunkel und es ging durch den Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen in Richtung Klettenberg. Handicap Nummer 3 war, das die Lampe von seinem Fahrrad kaputt war und meine Lampe am defekten Fahrrad nun bei ihm zuhause im Keller stand. Glücklicherweise hatte ich noch eine kleine Taschenlampe dabei, sodass wir nicht ganz im dunklen unseren Weg finden mussten. Mein Rucksack, incl. Wechselklamotten und Stirnlampe hatte ich bei KM 100 am VP 3 platzieren lassen.
Bis dahin war höchste Konzentration angesagt, denn ich wollte auf keinen Fall stürzen, stolpern oder mir irgendeine dumme Verletzung vor dem Mont Blanc einhandeln.
Sturzfrei und glücklich kamen wir dann am VP3 vor dem Containerbahnhof/Eifeltor an und wurden herzlich begrüßt. Ein weiterer mir bekannter UTMB-Teilnehmer, "FLO", war als Helfer unterwegs und wir klatschten uns ab. Ich genoss mit meinem Begleiter eine Flasche Bier, er mit Umdrehungen und ich ohne, da ich später noch mit dem Auto fahren musste, denn mein Entschluss, hier auszusteigen, stand definitiv fest.
Die Tagestemperaturen haben doch etwas mehr von meiner Substanz gefordert als geplant und ich wollte über ein bestimmtes Leistungslimit nicht hinausgehen. Vernunft vor Ehrgeiz, hieß das Motto, schließlich ist der UTMB das Jahresziel!!!!

Ungefähr eine halbe Stunde hielten wir uns dort auf, bevor die letzten beiden Teilnehmerinnen eintrafen und sie von Belästigungen auf den letzten Kilometern berichteten, da sie an einem bekannten "Strich", wie alle anderen Läufer/innen vorbei mussten, aber eben im Dunkeln. Nicht ganz so prickelnd, aber sie wollten gemeinsam das Ding beenden, trotz Dunkelheit, trotz Unsicherheit und evtl. weiterem "verlaufen" auf der Strecke.
Ich wurde zwar gefragt, ob ich sie nicht begleiten wollte, aber mein Entschluss auszusteigen stand fest, auch wenn wir locker im Zeitlimit waren und wir den Rest hätten gehen können.
(Die Beiden haben das Ziel erreicht, zwar ausserhalb des Zeitlimits, aber wegen der hohen Temperaturen an beiden Tagen, wurde das Zeitlimit ausser Kraft gesetzt.)

Danach folgte noch eine kleine Odyssee, bis ich endlich im Bett war, denn nun hieß es zu Fuß zur Haltestelle der Linie 18 gehen, dort auf die Bahn zu warten und dann ab dem geplanten Ausstieg in Mülheim ein Taxi zu erwischen, das uns nach Dünnwald bringt, wo Start + Ziel war und mein Wagen stand. Da wollte ich dann meinen Begleiter nach Hause in Wahn fahren, um dann selbst nach Wesseling zu fahren.
Aber find erst mal ein Taxi, das auch ein "Großraumtaxi" ist, damit wir das Fahrrad mitnehmen konnten. Fast 1 Stunde haben wir gewartet!!!
Um 23:45 Uhr waren wir am VP3 und um 03:45 Uhr lag ich erst im Bett.

Das Vorhaben "Kölnpfad - einmol öm Kölle röm" 171km nonstop, war ambitioniert, vielleicht auch grenzwertig wegen seiner Nähe zum UTMB, aber übertrieben fand ich es nicht.
Trotz verrückter Distanzen bin ich vernünftig genug, abschätzen zu können, was machbar ist und was nicht. Ein Finish beim Kölnpfad wäre innerhalb des Zeitlimit möglich gewesen, aber die Belastung aus weiteren ca. 65km erschien mir zu hoch, daher fand ich es für mich selbst okay, bei KM100 auszusteigen.
Wehmut war schon etwas dabei, da ich nicht weiß, ob dieser Lauf noch einmal stattfinden wird, aber die Priorität hat in diesem Jahr halt der UTMB!!!!

Grüße
Michael